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PCB und Asbest in Fugenmasse und Fensterkitt

Gefahrstoffe in Fugen und Kitte

Asbest- und PCB-haltige Fugenmassen und Fensterkittes wurden mit Beginn der 1950er bis zum Ende der 1970er Jahre verwendet. Eingesetzt wurden sie zum Abdichten von vorwiegend alten Holzfenstern, oder als Anschlussfugen bei Fenstern, Fensterbänken, Türen oder auch Treppen. Fugen- bzw. Dichtungsmassen fanden in Gebäudedehnfugen, Sanitärfugen, Abdichtungen und Außenfugen ihre Anwendung.

Fensterkitt, Fugenmasse
Fensterkitt, Fugenmasse

PCB (Polychlorierte Biphenyle) wurden in der Regel als Weichmacher beigemischt.
Je nach Einsatzzweck bestehen Dichtungsmassen bzw. Fugenmassen aus Kunstharzen, Bitumen, Gips und Zement. Häufig werden ihnen auch Bindemittel beigemischt. Diese Fugenmassen fanden Anwendung in Glasfalzen, Fensterrahmen-, Zargen- , Einfass- und Bauteilfugen.

PCB-haltige Dichtungsmassen wurden u.a. unter den Handelsnamen Clophen (Bayer AG), Aroclor, Fenchlor auf den Markt gebracht. Kein Verdacht auf PCB besteht bei Dichtungsfugenmassen auf Basis von Polyacryl, Silikon und Polyurethan. PCB-haltige Fugenmassen sind oft Ursache für eine hohe Raumluftbelastung. Sie enthalten in der Regel bis zu 30% des Masseanteils an PCB.

Neben PCB wurde auch Asbest in Dichtungsmassen verwendet, um die Stabilität des Verbundes zu erhöhen. Ein bekanntes Beispiel ist der „Morinol“-Kitt, welcher lange in der DDR verwendet wurde.
Der typische Glaserkitt in Glasfalzen und Fensterrahmenfugen basiert auf einer Leinölbasis, welche oft PCB oder Asbest enthalten können. Leinöl- und Teerkitte wurden typischer weise im Glasfalz in Stahlindustrie–, Metallrahmenfenstern verwendet. Auch bei alten Einscheibenverglasungen in Holzfenstern und Gitterkonstruktion (bsp. in Gewächshäusern) wurden asbesthaltige Kitte verwendet. In den häufig benutzten Fensterkitten in relativ geringen Mengen von bis zu 5%, jedoch vor allem im Gewächshausbau eingesetzten Bitumkitten sogar bis zu 40% Asbest. Durch das Verbot von Asbest 1993 sind alle danach produzierten Kitte asbestfrei.

Bewertung

Bei PCB-haltigen Materialien spricht man bereits ab einer Konzentration von 50 mg/kg von gefährlichem Abfall. Als Primärquelle für eine hohe Raumluftbelastung (>300 bzw. 3000 ng/m³) werden Stoffe mit 0,1 – 1% PCB Gehalt angesehen.

Grundsätzlich muss bei altem Kitt davon ausgegangen werden, das er asbesthaltig ist, sofern eine Analyse nicht das Gegenteil ergibt. Das Arbeiten mit asbesthaltigen Materialien unterliegt strengen Auflagen und Vorkehrungen, um zu verhindern, dass die lungengängigen, krebserregenden Asbestfasern in die Umwelt gelangen und eingeatment werden können. Es muss zusätzlich eine Zertifizierung in Form eines Sachkundenachweises nach TRGS 519 vorliegen.

Asbest wird ab einem Gewichtsanteil von 0,1% des Material als gefährlicher Abfall eingestuft.
Ein Sanierungsbedarf aufgrund hoher PCB und Asbest– Belastung ist durch Materialanalysen und ggf. Raumluftmessungen festzustellen.

Entsorgung

Fensterkitt, Fugenmasse: asbesthaltig
Fensterkitt, Fugenmasse: asbesthaltig

Fest gebundene oder behandelte asbesthaltige Fugenmassen und Fensterkitte werden entweder in Deponien, in beispielsweise Bigbags verpackt, abgelagert oder aber einer Verwertung in Tunnelöfen zugeführt, wo die krebserregenden Fasern thermisch zerstört werden.
PCB-haltige Materialien werden entweder in Sonderabfallverbrennungsanlagen verbrannt, auf speziell dafür geeigneten oberirdischen Deponien gelagert oder der Endlagerung in einer Untertagedeponie zugeführt. Der Grenzwert für PCB ist sehr niedrig. Deshalb können bereits geringe PCB-Verunreinigungen des mineralischen Bauschutts durch Fugen eine Verwertung bzw. ein Recycling ausschließen.

Abfallschlüssel

  • 17 09 02* – Bau- und Abbruchbauteile, die PCB enthalten (z.B. Dichtungsmassen, Bodenbeläge auf Harzbasis, Isolierverglasungen, Kondensatoren)
  • 17 06 05* – Asbesthaltige Baustoffe
  • 17 06 01* – Dämmmaterial, das Asbest enthält

Des weiteren sind die AbfAblV und TRGS 519 zu beachten.

Benötigen Sie eine Analyse der Fugenmasse oder von Fensterkitt auf Asbest und/oder PCB ?

Die Analye von Fugenmasse auf PCB und Asbest liefert Ihnen Handlungssicherheit im Umgang mit diesen Gefahrstoffen.


Quellen:
1. Bayerisches Landesamt für Umweltschutz (Hrsg.)(2004): “419 – Fugenmassen”
2. Bayerisches Landesamt für Umweltschutz (Hrsg.)(2004): “427 – Kitt”.
3. Gesamtverband Schadstoffsanierung (GVSS) e.V. (Hrsg.)(2014): “Schadstoffe in Innenräumen und an Gebäuden – Erfassen, bewerten, beseitigen”, Köln.
4. Bayerisches Landesamt für Umweltschutz (Hrsg.)(2004): “501 – Asbest”


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